Juni 2025

Kleben A-Z: B wie Benetzung

Wie funktioniert Benetzung – und wovon hängt sie ab?

Eine gute Benetzung tritt ein, wenn die Oberflächenenergie des Festkörpers höher ist als die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. In der Praxis heißt das: Die Flüssigkeit „verläuft“ auf der Oberfläche, statt Tropfen zu bilden. Bei Neschen Coating verstehen wir die Bedeutung der Benetzbarkeit als Schlüssel zur Produktqualität.

 

Ob eine Flüssigkeit eine Oberfläche gut benetzt, hängt im Wesentlichen vom Zusammenspiel zweier Kräfte ab:

• Oberflächenspannung der Flüssigkeit
• Oberflächenenergie des festen Substrats

Ein einfaches Maß für die Benetzbarkeit ist der Kontaktwinkel, den ein Tropfen auf einer Oberfläche bildet. Je kleiner dieser Winkel, desto besser die Benetzung – und desto besser die Voraussetzung für eine funktionierende Beschichtung oder Verklebung.

 

Warum ist die Benetzung in der Beschichtung so entscheidend?

Eine unzureichende Benetzung kann schwerwiegende Folgen haben – von ungleichmäßigen Schichten über schlechte Haftung bis hin zu vorzeitigem Versagen der Beschichtung im späteren Einsatz. Gerade bei funktionalen oder hochbelasteten Anwendungen ist das keine Option.

 

Beispiele für Anforderungen an die Benetzung:

• Klebstoffe müssen sich gleichmäßig auf dem Trägermaterial verteilen, um eine dauerhafte und flächige Verbindung zu gewährleisten.
• Technische Beschichtungen, etwa für Schutzfolien oder Druckmedien, erfordern definierte Spreizeigenschaften für nachfolgende Prozesse (z. B. Bedruckung, Laminierung).

 

Optimierung der Benetzbarkeit – gezielt steuerbar durch Additive

In der Praxis ist es selten so, dass eine Oberfläche von Natur aus optimal benetzbar ist. Daher wird die Benetzung gezielt verbessert – beispielsweise durch:

chemische Additive, sogenannte Netzmittel, die die Oberflächenspannung der Flüssigkeit reduzieren
Vorbehandlung des Substrats, z. B. durch Corona- oder Plasma-Verfahren, um die Oberflächenenergie zu erhöhen
Netzmittel in Klebstoffen sorgen dafür, dass sich diese gleichmäßig auf der gewünschten Oberfläche ausbreiten – auch auf kritischen Materialien wie Kunststoffen oder beschichteten Papieren.

 

Benetzung bei Neschen Coating – Erfahrung trifft Prozesssicherheit

In unseren Beschichtungsprozessen – ob für selbstklebende Systeme, Spezialfolien oder textile Lösungen – legen wir größten Wert auf die präzise Abstimmung aller Parameter:

• Auswahl geeigneter Rohstoffe und Additive
• Anpassung der Formulierungen an das Substrat
• Inline-Kontrolle und Prüfung der Benetzbarkeit im Produktionsprozess
• kontinuierliche Forschung und Entwicklung zur Verbesserung der Hafteigenschaften

Das Ergebnis: funktionale, langlebige und optisch einwandfreie Produkte, die sich in der Anwendung bewähren – von der Architekturfolie bis zur professionellen Medientechnik.